In einem Nachtcafé

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ISBN: 978-3-902964-33-5
Autor: Max Leibetseder
Seiten: 94

Beschreibung

Dieser Band spielt in einem Nachtcafé. Orest und Ödipus – zutiefst schuldig geworden – und der Clown – nach diesem Verlust – sie alle irren durch die Sprachspiele und suchen Halt in den Worten. Doch alle Gespräche sind Parallelgespräche; beinahe stets ein Staccato. Jedoch einzig die Bindung befreit: die Bindung an die Freiheit. Iphigenie und Antigone wandeln dieses Staccato in ein Legato. Der Aphorismus entsteht. Es überleben Orest und Ödipus; es liebt ein Clown.

Sprachspiele sind ein Karussell. Sie vermitteln Mehrdeutigkeit und Mehrstimmigkeit und ermöglichen damit – analog zur Musik – literarische Fugen. (Orientiert ist der Begriff der Sprachspiele an den philosophischen Untersuchungen von Wittgenstein). Gespräche bewegen sich stets am Spieltisch des Zufalls zwischen Schach und Roulette, zwischen der Bewältigung und der Generierung der Ungewissheit. Ist der Zufall determiniert? Was ist Wirklichkeit und was ist wahr? Sind die Gesetze ein Phantom, ist das Phantom das Gesetz? Kausalität ein Artefakt?

Zusammenhänge werden gesucht? Man findet sie in den „Wenn – Dann“ Beziehungen zwischen den Sätzen und in den vertikalen Über- und Unterordnungen der Begriffe.

Hier hingegen wird mit lyrischen Worten eine Atmosphäre skizziert. Der Stimmungshintergrund stiftet Zusammenhänge; der Wissenshintergrund über die Schuld und über die Masken der Personen stiftet Zusammenhänge. Die Geschehnisse sind latent und damit permanent präsent.

Für alle diese Bände gilt die Lesung – mit verteilten Rollen. Aber nur in einem kleinen Café; mit ein wenig Musik, und – bei allem Ernst des Wortes – einer leicht wehmütigen Koketterie mit dem Kabarett

 

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